Eine Formation besteht aus mindestens zwei berittenen Pferden.
Die einzelnen Reiter der Formation koordinieren sich dabei untereinander.
Wenn von einer Formation die Rede ist, müssen dabei nicht zwangsläufig alle
Pferde innerhalb der Reitbahn gemeint sein. Es ist vielmehr möglich, jeweils
auch nur einen Teil des Gesamtbildes zu betrachten. So können pro Figur durchaus
mehrere Formationen bestehen,
Die Verwendung des Begriffes "Formation" weicht hier ein wenig von
der gebräuchlichen ab und wird etwas "freier" definiert. Er soll als Oberbegriff
für all das dienen, wofür gemeinhin auch "Formationsreiten" verwendet wird.
Also nicht nur das starre reiten in einer Gruppe in einer festen Position
sondern der beständige Wechsel von einer Figur in die nächste, von der einen
Ordnung in eine andere. Dies macht ja den Reiz des Formationsreitens aus!
Eine Formation kann sich zu einem Zeitpunkt in einem von zwei Zuständen
befinden:
Die Begriffe erscheinen mir einigermaßen griffig. Der Begriff "Evolutionen"
ist bereits sehr alt. Er ist aus den Anforderungen des Militärs hervorgegangen
und wird auch und gerade für die Kavallerie verwendet. Beim Militär ging es
dabei z.B. darum möglichst schnell von einer Marschordnung (z.B. in "Vierer-Reihen")
in eine Gefechtsordnung überzugehen (z.B. "in Linie"). Genau solche Manöver
meine ich, wenn ich von Evolutionen schreibe.
Die Formation in Reihe und Glied ist die praktikabelste Möglichkeit,
die Ordnung in einer Formation zu erfassen. Wie in einem Koordinatensystem
wird hier jedem Pferd sein Platz in der Formation zugewiesen, man gibt einfach
die Reihe und das Glied an.
In einer Formation in Reihe und Glied bekommt also jedes
einzelne Schattenpferd einen horizontalen (Spalte) und einen vertikalen
(Reihe) Abstand vom Leitpferd zugewiesen. Die Reihe bestimmt, wann
nach dem Leitpferd die enstprechende Figur ausgeführt wird, die Spalte
bestimmt ob in größerem oder kleinerem Bogen geritten werden soll. Die Pferde
laufen dann neben- und hintereinander durch die Kurve.
Eine Geordnete Formation lässt sich also immer wie folgt deklarieren:
Evolutionen sind deutlich vielfältiger. Nicht alle folgen einem starren
Muster: Ein einfaches Beispiel ist das Kommando "Abteilung bilden", wo aus
einer quasi chaotischen "Wolke" eine klare Ordnung hervorgeht. Dennoch gibt
es einige spezielle Evolutionen, die wiederholbar zu schönen Figuren führen:
In der synchronen Evolution kopieren die Schattenpferde die
Spur des Leitpferdes einfach 1:1. Alle Figuren werden also gleichzeitig
(daher synchron) und gleichförmig ausgeführt.
Ist eine Evolution komplementär, so werden die geraden
Spurelemente 1:1, die gebogenen allerdings spiegelverkehrt kopiert.
Führt das Leitpferd beispielsweise eine Volte nach rechts aus, so geht
das Schattenpferd in eine Linksvolte.
Einige Evolutionen sind ordnungserhaltend, das heisst, nach
Ausführung der Evolution ist wieder jedes Pferd an seinem richtigen Platz
in der Formation. Das kann z.B. einfach eine synchron ausgeführte Volte sein.
Einige Evolutionen sind umordnend, das heisst, Sie führen von einer
Ordnung in eine andere. Z.B. wenn sich eine Formation aufteilt oder aus Einzelabteilungen
zusammen geführt wird.
Synchrone Evolution | Geordnet (Formation in Reihe und Glied) | Komplementäre (und synchrone) Evolution |
Die Software positioniert die Pferde nur am Anfang des Plans automatisch in Formation, danach bietet Sie lediglich die Möglichkeit an, die Pferde in Ihrer gegebener Ordnung als geordnete Formation zu führen oder synchron eine bestimmte Spur (die des Leitpferdes) auszuführen. Es bleibt die Kunst und das Geschick des Planers, geeignete Entwicklungen (Evolutionen) zu finden, um die Pferde richtig zu positionieren.
Ebenso bleibt die Wahl der geeigneten Gangart und des Tempos des
jeweiligen Schattenpferdes in der Hand des Planers, auch hier offenbart
sich die Quadrillenplanung als Kunst, wo Erfarung trägt.
Weitere Hinweise
Die neue Quadrillenschule | Benötigte Lizenz: keine |
Hilfesystem/Konzepte/Formationen |
©2005,2006 Andreas Zottmann |